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Nägelkauen - was hilft?

Abgekaute Nägel sehen alles andere als schön aus. Das empfinden auch die kleinen Nägelkauer oft selbst so - trotzdem helfen Ermahnen oder gutes Zureden meist nicht.


Nägelkauen als Druckabbau

Ich weiß gar nicht mehr, wann es genau losging. Irgendwann während der Grundschulzeit, vielleicht in der dritten Klasse, mussten wir immer seltener Fingernägel schneiden. Immer häufiger waren die Finger im Mund, die Nägel wurden immer kürzer. Ermahnen, erinnern, bitten - nichts half, das Nägelkauen war zur Gewohnheit geworden.

Täglich lackieren verdirbt den "Appetit auf Nägel"

Dennoch waren die Kinder offen für Anti-Nägelkauen-Strategien. Doch der in der Apotheke erstandene Lack, der unangenehm schmeckt, half nur kurzfristig bzw. er hätte als Therapie gegen das Nägelkauen mehrmals täglich aufgetragen werden müssen. Dazu fehlte uns leider die nötige Disziplin.

Innerer Druck als Ursache?

Die Ursache des Nägelkauens war nicht eindeutig ersichtlich. War es Nervosität, innere Anspannung, Langeweile oder einfach eine Marotte? Vielleicht auch alles zusammen? In jedem Fall gab sich diese Angewohnheit bei meinen Kindern nach vielen Monaten genauso unerwartet wie sie angefangen hatte. Sie hatten es dann irgendwie in den Griff bekommen, weil das unschöne Aussehen sie wohl selbst so störte. Da war der Wille plötzlich stärker als die Kausucht.

Abwarten hilft manchmal auch

Also gegen Nägelkauen helfen aus meiner Erfahrung entweder Geduld und nicht zu großes Beachten (es sei denn, es stecken eindeutig psychische Probleme dahinter) oder häufiges Anwenden eines Speziallacks. Vielleicht funktioniert bei Mädchen auch (farbiger) Nagellack. Ob eine ausgesetzte Belohnung wirkt, haben wir nicht ausprobiert. Ermahnen und Schimpfen bringen mit ziemlicher Sicherheit nichts - eher im Gegenteil, Druck schürt meist das Nägelkauen. Was aber bestimmt hilft, ist positives Verstärken, wenn die Nägel langsam wieder wachsen.


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