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Sommer, Sonne, Sonnenschutz

Der richtige Schutz vor Sonne und Hitze gerät bei Schulkindern manchmal in Vergessenheit. Dabei sind und bleiben zeitiges, großzügiges Eincremen (keine "alte" Sonnenmilch benutzen), Schattenplätze und viel Wassertrinken ganz wichtig.


Sonnenschutz: Schulkinder müssen sich gut eincremen

Während wir bei unseren kleinen Kindern sehr auf Sonnenschutz - ordentliches Eincremen, Mützchen auf, raus aus der Sonne - geachtet haben, wird er mit zunehmendem Kindesalter oft etwas vernachlässigt. Dabei ist es ganz wichtig, dass Grundschüler und Teenager zum Draußen-Treffen, Outdoor-Training oder Chillen am See gut eingecremt das Haus verlassen. Denn jeder Sonnenbrand im Kindes- und Jugendalter erhöht das Risiko für chronische Hautschäden und Hautkrebs im Erwachsenenalter.

Inhaltsstoffe der Sonnenmilch checken

Allerdings sollte vor dem Kauf des Sonnenmittels die Liste der Inhaltsstoffe genau studiert werden. Denn einige chemische UV-Filtersubstanzen wie Octocrylen stehen laut der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) im Verdacht, krebsfördernd zu sein. Eine Studie aus Frankreich zeigt, dass das in einigen Sonnencremes (und auch anderen Kosmetika) enthaltene Octocrylen innerhalb eines Jahres zu krebserregendem Benzophenon abgebaut wird. Benzophenon kann neben Hautausschlägen und Entzündungen sogar Leberkrebs und Lymphome ("Lymphdrüsenkrebs") auslösen. Außerdem können Funktionen der Schilddrüse und der Fortpflanzungsorgane beeinträchtigt werden.

Schluck - das war mir neu! Ich wusste zwar, dass die UV-Schutzwirkung nachlässt, aber die Gefährlichkeit der Inhaltsstoffe war mir nicht bewusst. Beim Durchschauen unseres Badschranks entdeckte ich noch zwei Sonnencremes vom letzten Jahr (ein Drogerie- und ein Apothekenprodukt), beide enthalten Octocrylen. Ich muss zugeben, als ich dies las, war ich etwas geschockt. Denn wir haben bislang die angebrochene Sonnencreme vom Vorjahr immer weiterverwendet. Wir dachten immer, dies ist der günstigere und nachhaltige Weg. Nun weiß ich aber, dass die Herstellerempfehlung, ein geöffnetes Sonnenprodukt im nächsten Jahr nicht weiter zu nutzen, keine Marketingmasche ist. Grund sind der abnehmende UV-Schutz und die Entwicklung gefährlicher Stoffe - also eine durchaus sinnvolle Empfehlung. Dementsprechend entsorge ich die gebrauchten Cremes und achte beim nächsten Einkauf auf ein Octocrylen-freies Produkt.

Bei Sonnencreme gilt: Viel hilft viel

Neben den Inhaltsstoffen spielt auch der Lichtschutzfaktor (LSF) eine Rolle. Heute sind Sonnencremes mit höherem Lichtschutzfaktor keine weiße Paste mehr, sondern lassen sich gut verteilen. Darin enthaltene mechanische Sonnenschutzfilter wie Zinkoxid oder Titandioxid legen sich wie eine schützende Barriere auf die Haut. Ein LSF von 30 ist beim Sonnenschutz empfehlenswert. Damit werden 97% des Lichts absorbiert, ein LSF über 30 steigert den Schutzeffekt nur noch geringfügig. Viel wichtiger ist die Verwendung einer ausreichenden Menge an Lotion oder Creme, ganz nach dem Motto "Viel hilft viel!". Vor dem Gang in die Sonne und erneut nach jedem Baden sollte gründlich und reichlich gecremt werden (Lippen, Ohren und Fußrücken nicht vergessen!).

Schattenplätze & das richtige Sonnen-Outfit

Das Verlangen nach extremem Sonnenbaden und der (gebräunte) Körperkult der 1980er sind zum Glück bei der Generation unserer Kinder nicht mehr angesagt. Heute suchen viele Kinder und Jugendliche ganz bewusst schattige Plätze und meiden die pralle Sonne. Zumal das Ozonloch spürbar ist, die Sonne wirkt intensiver, die Haut braucht Schutz. Mehr als 80% der täglichen UV-Strahlung fallen zwischen 11 und 16 Uhr an. Schulkindern könnt ihr schon sehr anschaulich die "Schattenregel" vermitteln: "Spiel' nicht in der prallen Sonne, solange dein Schatten kleiner ist als dein Körper.“ Außerdem schützen Caps und Hüte Gesicht, Ohren und Scheitel, dazu eine Sonnenbrille und gegebenenfalls mit T-Shirt statt mit nackten Schultern ins Wasser.

Nicht vergessen: Viel (Wasser) trinken

Besonders wichtig ist es auch, bei hohen Temperaturen viel zu trinken - am besten Wasser. Einige Kinder muss man immer wieder an die Flüssigkeitsaufnahme erinnern. Gerade Kinder im Wachstum und speziell junge Mädchen neigen bei Hitze und zu wenig Flüssigkeitsaufnahme zu Kreislaufproblemen - bis hin zum Hitzekollaps. Dann helfen Wasser, isotonische Getränke und Traubenzucker - und raus aus der Sonne! Und Vorsicht: Feiern Jugendliche an herrlichen Sommertagen ihr Leben mit Alkohol kann sich dies auch fatal auf den Kreislauf auswirken.

Fazit: Nur geschützt die Sommer-Sonnentage genießen, also gut eingecremt mit "frischer" Sonnenmilch, Hut/Cap auf, Schatten nutzen und immer eine Wasserflasche dabei!

Quellen:

Kind cremt sich mit Sonnencreme ain


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