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Notendruck: Eine 5 ist kein Weltuntergang

Bei einer 4 oder 5 schimpfen? Bitte nicht! Nicht nur, dass dies die Angst vor dem nächsten Test steigert, es wachsen auch die Selbstzweifel. Zumal Kinder oft meinen, mit schlechten Noten ihre Eltern zu enttäuschen.


Klassenarbeit mit schlechter Note

Stellt euch folgende Szene vor: Erste Stunde am Montag gibt's in der 4a in Mathe eine Klassenarbeit zurück. Oje, auf der Mathearbeit von Simon* steht eine 5. Wie soll er das nur Mama und Papa erklären? Eigentlich kann er rechnen, aber er war während der Schulaufgabe total blockiert, konnte sich nicht konzentrieren. Es wird ein langer Schultag für Simon, ständig kreisen seine Gedanken darum, wie er seinen Eltern den vermeintlichen Misserfolg beichtet. Letztes Mal gab's voll Stress wegen der 5 in Mathe! Auf dem Heimweg trödelt Simon, das bringt ihm zu Hause schon mal den ersten Ärger ein. Deswegen verschweigt er lieber die Mathearbeit.

Doch eine Stunde später entdeckt seine Mutter die Klassenarbeit, weil sie seine Mappe nach Elterninfos durchschaut. Simons Mama ist sauer über die Note, aber auch, weil ihr Sohn nichts erzählt hat. Sie schimpft, erteilt Fernsehverbot. Simon ist verzweifelt, wieder hat er seine Mutter enttäuscht. Schon Tage vor dem nächsten Mathetest ist er angespannt, kann sich kaum aufs Lernen konzentrieren. Und auch vor dem Test in Sachkunde, seinem Lieblingsfach, hat er plötzlich Angst. Wie soll's dann mit einer guten Note klappen? Schimpfen und Verbote sind wohl nicht die richtige Reaktion auf weniger gute Noten. Vielleicht wäre es hilfreicher gewesen, Simon aufzubauen, ihn z.B. für das schöne Kunstbild, welches auch in seiner Mappe lag, oder für seinen gestrigen Einsatz im Fußball-Punktspiel zu loben? Und wenn der (beidseitige?) Frust ein wenig abgeklungen ist, kann man sich die Arbeit nochmal in Ruhe gemeinsam anschauen (nicht vergessen: Kopie machen, da das Original ja wieder abgegeben werden muss) und die Problempunkte analysieren, damit euer Kind für künftige Tests vielleicht etwas anders lernt.

Elternstolz definiert sich nicht über Schulnoten

Wir kamina-Mamas versuchen, unsere Kinder bei einer 4 oder 5 zu trösten, und ihnen zu sagen, dass wir - unabhängig von irgendeiner Note - stolz auf sie sind. Denn die Noten schreiben sie letztendlich für sich, nicht für uns! Na klar, strahlen wir bei einer 2 auch mehr mit als bei einer 5. Aber ist eine 4 oder 5 wirklich ein Weltuntergang, definieren wir unser Kind über Noten? Nein! Für uns ist es so oder so ein tolles Kind - und ist es nicht viel wichtiger, dass unsere Kinder dies fühlen und keine Angst haben, uns Mamas und Papas von ihren Noten zu berichten? Aus unserer Sicht: Ein klares Ja! Was meint ihr dazu? Schreibt uns gern eure Meinung zu dem Thema an feedback@noSpam.kamina.de

*Namenswahl rein zufällig


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