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Fahrradtour mit Kind: Nie ohne Helm

Vorbild sein, ist nicht immer leicht. Aber beim Fahrradfahren ist es fast ein Muss - für unsere Kinder und im eigenen Interesse! Also vor Abfahrt Helm auf, ohne Helm ist man nicht startklar für die Fahrradtour.


Radeln mit Helm

Rucksack auf und schnell mit dem Rad zum Einkaufen oder abends mit Sporttasche auf dem Gepäckträger zum Fitness - vieles hatte ich als Noch-nicht-Mutter beim Fahrrad fahren dabei, nur nie einen Helm. Dann kamen die Kinder und die ersten Familienausflüge per Rad. Erst zu dritt, später zu viert: Papa vorne weg mit der Kleinen, sie behelmt im Fahrradsitz. Unser Sohnemann fuhr stolz mit seinem eigenen Rad zwischen uns, natürlich genau wie sein Schwesterchen gut geschützt mit Helm. Ich bildete das Schlusslicht - allerdings genau wie der Papa wenig vorbildlich ohne Kopfschutz.

Familienausflug per Rad = Helm-Zeit für alle

Als Töchterchen dann auch mit dem eigenen Rad unterwegs war, legten wir Eltern uns endlich Helme zu und so radelten Papa - Sohn - Tochter - Mama alle behelmt ins Schwimmbad, in den Park oder in den Biergarten. Diese Ausflüge waren für mich übrigens anfangs eine echte Herausforderung: Papa und Sohn fuhren zügig voraus, Tochter suchte hin und her wackelnd den Anschluss und Mama, die alles von hinten im Blick hatte, schwitzte Blut und Wasser. Denn Papa ist ein Verfechter des Kurzschauens und weiter geht's - im festen Glauben, dass Autos halten, wenn sie halten müssen, während Mama eher defensiv eingestellt ist und an (fast) jeder Kreuzung, hinter (fast) jeder Ausfahrt und selbst bei (vielen) parkenden Autos Gefahren für ihre beiden Küken sieht. Als die beiden Küken sicherer auf dem Zweirad und routinierter im Straßenverkehr wurden, wurde ich entspannter. Aber vor Unfällen schützt dies auch nicht und damit zurück zum Thema Helm.

Cool mit Helm

Ab der 4. Klasse - mit dem Fahrradführerschein in der Tasche - radelte mein Sohn allein zum Fußballtraining und damit ging die Helm-Diskussion in die nächste Runde und meine Entspannung schwand wieder etwas dahin. Denn abgesehen von den möglichen Verkehrsgefahren, die ich ausblenden musste, erzählte mir mein Sohn, dass viele der anderen Jungs ohne Helm fahren. Puh! Ich sah zwar ein, dass der Helm der letzten Grundschuljahre nicht mehr so cool war, aber ohne Helm ging's für mich nicht. Und so fanden wir mit dem Kauf eines neuen Helms einen Kompromiss und mein Sohn radelte hier stets mit Helm los und kam mit Helm zu Hause wieder an - und ich glaube ihm auch, dass er ihn zwischendurch trug ;).

Der Fahrradhelm schützt vor schweren Kopfverletzungen

Warum ist das Tragen eines Fahrradhelmes aber überhaupt so wichtig? Jedes Jahr verunglücken laut Angaben der ZNS-Hannelore Kohl Stiftung in Deutschland mehr als 70.000 Radfahrer. Bei mehr als 80% der schweren Unfälle erleiden Radfahrer Kopfverletzungen. D.h. ein gut sitzender Helm kann vor lebensgefährlichen und folgenreichen Schädelhirntraumata schützen. Indem ein Helm bei einem Sturz die Wucht des Aufpralls abfängt, verhindert er, dass die gesamte Kraft auf die Schädeldecke übertragen wird.

Fahrradhelm für Kinder & Erwachsene - was muss man beachten?

Worauf muss man beim Kauf eines Fahrradhelms achten? Der passende Fahrradhelm:

  • wackelt und drückt nicht.
  • deckt Stirn, Hinterkopf und Schläfen ab.
  • verfügt über ausreichende Lüftungsschlitze.
  • hat einen festen, bequemen Kinnriemen, die Ohren sind frei.
  • trägt das Sicherheitszeichen „CE“ oder „EN 1078“.

Helmtragen ist für viele Radler wie Anschnallen für Autofahrer

Als ich neulich morgens mal ohne Helm zur Arbeit radelte (ja, ich geb's zu, weil ich mir die Frisur vor einem Geschäftstermin nicht ruinieren wollte), hatte ich ein richtig schlechtes Gewissen. An jeder Ampel stand ich in einer Traube von Behelmten. Nächsten Morgen ging's dann wieder mit Helm los und meine Haare sahen bei Ankunft im Büro auch nicht anders aus als sonst ;).

Also: Helm auf als Radler und umsichtiges Verhalten wie (hoffentlich!) jeder Verkehrsteilnehmer! Rechnet beim Fahrradfahren immer damit, dass ihr und eure Kinder leider nicht gesehen werdet. Vor allem nicht, von links abbiegenden LKWs.

Weitere Infos zum Radfahren und zum verkehrssicheren Fahrrad findet ihr in dieser Broschüre:
Sicherheitsratgeber für Radfahrer von der Hannelore Kohl Stiftung


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