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Stopp, ich will das nicht!

Im Klassenzimmer und auf dem Pausenhof herrschen manchmal ein rauer Ton, Aggressionen und gemeine Hänseleien. Um hier nicht unterzugehen, müssen sich Kinder selbst behaupten können.


Selbstbewusste Kinder

Nicht nur Mathe und Deutsch sind anstrengend, sondern auch das soziale Miteinander in der Schule fordert unsere Kinder stark. Wer hier nicht selbstbewusst ist, sich vor den anderen behaupten und seine eigenen Grenzen aufzeigen kann, geht schnell unter.

Stopp - ich will das nicht! - Es ist gut, wenn Kinder von klein auf ein klares Nein formulieren können. Ich meine nicht, wenn es um eine Bitte oder Hilfe für andere geht, sondern um Übergriffe auf ihre Persönlichkeit, um Dinge, die ihnen nicht gut tun. Wir Erwachsenen sollten sie dabei unterstützen, sie von klein auf stark machen - denn ein Sich-Abgrenzen-Können schützt vor Gruppenzwang und vor späterer Überbelastung in Job und Privatleben.

Kinder eigene Entscheidungen und Erfahrungen machen lassen

Häufige Widerrede und Diskussionen mit unserem Kind mögen für uns Eltern manchmal anstrengend sein. Aber sie ernst zu nehmen und sich mit ihren Gedanken und Bedürfnissen auseinanderzusetzen, geben ihnen Selbstbewusstsein. Ich halte daher nichts davon, Kindern meine Meinung aufzudrücken. Bitte nicht missverstehen, ich bin deswegen kein Befürworter eines antiautoritären Erziehungsstils. Im Gegenteil: Ich bin überzeugt davon, dass Kinder eine Orientierung, Vorbilder und klare Grenzen brauchen, aber eben auch in diesem geschützten Rahmen genügend Raum für ihre eigene Entwicklung.

Es gibt daher viele Themen, bei denen ich für die Argumente meiner Kinder offen bin bzw. bei denen ich denke, dass sie ihre eigene Erfahrung machen müssen. Das fällt mir nicht immer leicht, weil ich sie vor allem beschützen möchte, aber das kann ich sowieso nicht und so muss ich auch lernen, mich hier zurückzunehmen. Denn - so wiederum meine Erfahrung - Kinder möchten eigene Entscheidungen treffen und mit den Konsequenzen leben sie dann. Ich kann zwar nicht verhehlen, dass ich mich freue, wenn meine Kinder ein "Mama, du hattest Recht!" über die Lippen bringen, weil sie einsehen, dass die Schuhe im Winter nicht warm genug sind, das geliebte Handy nun kaputt ist oder sie doch früher für die Mathe-Klassenarbeit hätten lernen müssen. Aber ich weiß auch, dass die selbstgemachte Erfahrung bewusster bei ihnen ankommt.

Selbstbewusstsein schützt vor Gruppenzwang

Gleichzeitig macht es mich stolz, wenn meine Kinder den Mut haben, den Lehrer zu fragen, warum sie für das Referat nur eine 4 bekommen haben oder wenn sie dem Mitschüler sagen, dass sie es total blöd finden, dass er immer ohne zu fragen, ihr Radiergummi nimmt und es nicht zurückgibt. Oder: Wenn sie ihre Freunde überzeugen, auch die nicht so beliebte Mitschülerin mitspielen zu lassen und sich nicht über andere lustig zu machen. Das gibt mir Hoffnung, dass sie nicht jedem Gruppenzwang unterliegen und auch "Nein" sagen können, wenn später die Zigarette und der Joint in der Clique rumgereicht werden. Denn bei Drogen sage ich klar als Mutter: "Stopp, ich will das nicht!"

Lest dazu auch unseren Blog "Selbstbewusstsein stärken: Glaub' an dich!"



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